Koalition warnt vor Nährboden für IS-Extremisten in Afrika

Die Staaten im Bündnis gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) warnen vor einem zunehmenden Nährboden für Dschihadisten in afrikanischen Staaten. Separatistenbewegungen und der Einsatz privater Militärfirmen sorgten für eine Destabilisierung bestimmter afrikanischer Staaten und schafften Voraussetzungen, die letztlich den IS und andere Terroristen förderten, teilten die Vorsitzländer USA, Italien, Marokko und Niger gestern nach einem Treffen von 38 Staaten in der nigrischen Hauptstadt Niamey mit.

Das 2014 gegründete Bündnis konzentriert sich seit 2021 mit einer eigenen Gruppe auf Afrika, um der Bedrohung durch den IS dort zu begegnen. Die Staaten vereinbarten in Niamey unter anderem, die Sicherheit der Grenzen zu stärken, biometrische Daten von Terroristen und Terrorverdächtigen zu sammeln und gegen deren Propaganda und Finanzierung vorzugehen, wie es weiter hieß.

Untergruppen des IS sind in Afrika in mehreren Regionen aktiv. Mitglieder des IS in Westafrika (ISWAP) verüben im Norden Nigerias, im Tschad und in Kamerun Anschläge. Auch in der Sahelzone südlich der Sahara haben Milizen dem IS ihre Treue geschworen.

Nach Angaben der US-Denkfabrik Africa Center for Strategic Studies starben 2022 insgesamt mehr als 19.000 Menschen in Afrika durch Angriffe von Islamisten, davon mit rund 8.000 die meisten in der Sahelzone. Zunehmend geraten auch die Küstenstaaten in Westafrika ins Visier der Islamisten.