Zu wenig schweizerisch: Toblerone verliert das Matterhorn

Wenn es um typische Produkte aus der Schweiz geht, ist die 1908 von Theodor Tobler und Emil Baumann erfundene Toblerone-Schokolade meist nicht fern. Ausgerechnet Toblerone verliert heutigen Schweizer Medienberichten zufolge nun ihren „Swiss made“-Status – und darf in direkter Folge auch nicht mehr mit dem wohl berühmtesten Schweizer Berg, dem Matterhorn, auf seiner Verpackung werben.

Hintergrund ist die vom US-Konzern und Toblerone-Eigner Mondelez ab Juli teilweise von Bern in die Slowakei verlagerte Produktion. Damit entspricht Toblerone nicht mehr den strengen „Swissness“-Kriterien des Schweizer Instituts für Geistiges Eigentum. Werden diese nicht erfüllt, sind Nationalsymbole wie das Schweizerkreuz, aber auch das Matterhorn tabu, so das Schweizer Nachrichtenportal Nau, demzufolge es in direkter Folge für Toblerone nun heißt: „Fertig Schweiz, fertig Swissness, fertig Matterhorn“.

Anstatt „Made in Switzerland“ werde Toberlone künftig als „Established in Switzerland“ verkauft, wie Zeitungen von CH Media berichteten. Diese verweisen zudem auf eine Mondelez-Aussendung, wonach das seit den 1970ern verwendete Matterhorn auf der Verpackung nun durch „ein modernisiertes und gestrafftes Berglogo, das mit der geometrischen und dreieckigen Ästhetik übereinstimmt“ ersetzt werde.

Das Institut für Geistiges Eigentum muss dieses allerdings noch absegnen, berichtete dazu das Nachrichtenportal 20min. Der genannte Hintergrund: Auch eine zu große Ähnlichkeit mit dem Matterhorn sei verboten. Das 2017 in Kraft getretene „Swissness“-Gesetz regelt, was als schweizerisch bezeichnet und verkauft werden darf. Unter anderem müssen etwa 80 Prozent der Rohstoffe aus der Schweiz kommen, bei Milch und Milchprodukten sind es sogar 100 Prozent. Auch wesentliche Arbeitsschritte müssen in der Schweiz erfolgen. Es gibt aber auch Ausnahmen wie etwa für Produkte, die in der Schweiz nicht vorkommen, wie etwa Kakao.