USA: Gruyere muss nicht aus Schweiz oder Frankreich kommen

Bei Gruyere handelt es sich in den USA um eine geläufige Käsebezeichnung. Sie gilt nicht nur für die Spezialität Gruyere-Käse aus der Schweiz oder Frankreich. Das hat ein US-amerikanisches Berufungsgericht am Freitag bestätigt.

Gruyere Käse auf Regal
APA/AFP/Tobias Schwarz

Ein US-amerikanischer Milch-Export-Verband hatte sich gegen die 2013 erfolgte Anerkennung der Marke „Gruyere“ in den USA gewehrt. Die Schweizer Branchenorganisation Interprofession du Gruyere (IPG) und das französische Pendant Syndicat Interprofessionnel du Gruyere akzeptierten das nicht, unterlagen aber Anfang 2022 in erster Instanz.

Gruyere muss „kleine Löcher“ haben

Die Richter eines Berufungsgerichts bestätigten diese Entscheidung nun. In den USA gebe es nicht den gleichen Schutz für die Bezeichnung von Lebensmitteln wie in Europa, argumentierten sie in ihrem Urteil. Die US-amerikanische Behörde für Lebensmittelsicherheit, die FDA, lege zwar Kriterien für Gruyere fest, so müsse er beispielsweise „kleine Löcher“ haben oder mindestens 90 Tage lang gereift sein. Sie mache jedoch keine Kriterien zur geografischen Herkunft.

Zudem werde „Käse, egal wo er hergestellt wurde, in den USA seit Jahrzehnten als Gruyere etikettiert und verkauft“. Und das unabhängig davon, ob er im US-Bundesstaat Wisconsin hergestellt oder aus den Niederlanden, Deutschland oder Österreich importiert wurde, so die Richter.

Aus dem Fall gehe klar hervor, dass die „Käsekonsumenten in den USA verstehen, dass sich der Begriff ‚Gruyere‘ auf eine Käsesorte bezieht, was den Begriff zu einer Gattungsbezeichnung macht“.