Flüchtlingsunglück in Italien: Papst verurteilt Schlepperei

Papst Franziskus hat beim Angelus-Gebet heute der Opfer des Bootsunglücks vor der Küste der süditalienischen Region Kalabrien am vergangenen Sonntag gedacht. Dabei verurteilte er ausdrücklich Menschenhandel. „Schlepper müssen aufgehalten werden“, sagte der Heilige Vater vor den auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen.

„Reisen der Hoffnung dürfen nie wieder zu Reisen des Todes werden. Die klaren Gewässer des Mittelmeeres dürfen nicht mehr von solchen Tragödien getrübt werden“, sagte Franziskus. Er dankte der lokalen Bevölkerung für die Solidarität bei der Aufnahme der Überlebenden.

Mindestens 69 Menschen gestorben

Bei dem Bootsunglück vor der süditalienischen Hafenstadt Crotone kamen mindestens 69 Menschen ums Leben, darunter 15 Kinder. 80 Personen überlebten. Das überladene Fischerboot mit Personen aus dem Iran, Pakistan und Afghanistan an Bord konnte dem rauen Meer nicht standhalten, prallte wenige Meter vor der Küste gegen Felsen und zerbrach in zwei Teile.

Die Trümmer seien bis zu 300 Meter vor der Küste verstreut gefunden worden, hieß es. Das Flüchtlingsboot war von der türkischen Stadt Izmir abgefahren.

Franziskus gedachte auch der Opfer des Zugsunglücks in Griechenland mit mindestens 57 Todesopfern in der Nacht auf Mittwoch. Er bete für die Angehörigen und die Verletzten.