Wagner-Chef droht Kreml mit Rückzug aus Bachmut

Der Gründer der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat der Regierung in Moskau mangels Munitionsnachschubs mit einem Rückzug aus der umkämpften Stadt Bachmut gedroht.

„Wenn sich Wagner jetzt aus Bachmut zurückzieht, wird die gesamte Front zusammenbrechen“, sagte Prigoschin in einem am Wochenende auf Telegram veröffentlichten Video. „Die Situation wird für alle militärischen Formationen, die russische Interessen schützen, nicht schön sein“, sagte er.

Yevgeny Prigozhin
AP/Alexander Zemlianichenko

Das Video wurde auf einem Kanal veröffentlicht, der Prigoschin-Nachrichten verbreitet und sich mit der Wagner-Gruppe assoziiert, es handelt sich dabei nicht um seinen üblichen Pressedienstkanal. Gestern sagte er in seinem offiziellen Telegram-Kanal, dass der größte Teil der Munition, die seinen Truppen im Februar zugesagt worden war, noch nicht geliefert worden sei.

„Im Moment versuchen wir herauszufinden, was der Grund dafür ist: Ist es nur gewöhnliche Bürokratie oder ein Verrat.“ Der Söldnerchef kritisiert regelmäßig Russlands Verteidigungsministerium und Spitzengeneräle.

ISW: Ukrainischer Teilabzug möglich

Kiew könnte laut dem in den USA ansässigen Institute for the Study of War (ISW) indes einen Teil seiner Streitkräfte aus der seit Monaten umkämpften Stadt Bachmut abziehen.

„Die ukrainischen Kräfte könnten sich, angesichts der durch Bilder mit Geolocation bestätigten Zerstörung der Eisenbahnbrücke über den Fluss im Nordosten von Bachmut am 3. März, von ihren Positionen am Ostufer des Bachmuzka-Flusses zurückziehen“, so das ISW. Eine offizielle Bestätigung für den Abzug gab es vom ukrainischen Militär bisher nicht