Frankreich beginnt Bau schwimmender Offshore-Windparks

An der französischen Mittelmeer-Küste bei Perpignan haben die Arbeiten für Frankreichs ersten auf dem Meer schwimmenden Offshore-Windpark begonnen. Der Anschluss für das Kabel, das die demnächst 18 Kilometer vor der Küste schwimmende Windkraftanlage mit dem Stromnetz an Land verbinden wird, wurde zu Wasser gelassen, wie der Stromnetzbetreiber RTE mitteilte.

Arbeiter an Meeresufer in Frankreich
APA/AFP/Rte/Julien Goldstein

Bei der Anlage mit drei Windrädern handelt es sich um den ersten von drei Pilotwindparks im Mittelmeer. Geplant sind im Anschluss zwei große, schwimmende Windparks mit einer Leistung von je 250 Megawatt, die auf 500 Megawatt gesteigert werden können soll.

Für seine künftige Energieversorgung setzt Frankreich außer auf das Errichten zahlreicher neuer Atomkraftwerke auch auf einen beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien. Gesetze sollen dafür angepasst und Verfahren beschleunigt werden. Bis zum Jahr 2050 will Frankreich rund 50 Offshore-Windparks auf See mit 40 Gigawatt Leistung schaffen.

Bis 31 Prozent des Strombedarfs

Wie RTE mitteilte, müsse der Bau von fest installierten und auf dem Meer schwimmenden Offshore-Windparks vorangetrieben werden, um die Energiewende zu vollziehen und die angestrebte Klimaneutralität zu erreichen. Im Jahr 2050 könnten Offshore-Windparks zwölf bis 31 Prozent des französischen Stroms liefern.

Frankreich sei wegen seiner langen und windreichen Küsten am Mittelmeer und Atlantik gut geeignet für die Installation schwimmender Windparks. Diese seien allerdings technisch noch nicht so weit entwickelt wie fest installierte Parks.

Während bei fest verankerten Offshore-Parks die Windräder auf einem Fundament in vergleichsweise niedrigem Wasser befestigt sind, können schwimmende Parks bei Meerestiefen von 30 bis 300 Metern auch weitab der Küste angelegt werden, erläuterte RTE. Die Plattform, auf der die Windräder stehen, wird auf dem Meeresgrund vertäut.