Filmfestival Tricky Women/Tricky Realities startet

Ob niedlich, furchteinflößend, erschütternd oder witzig – oder alles zusammen: Die Trickfilme im Programm des Festivals Tricky Women/Tricky Realities illustrieren Dinge, für die sonst keine Bilder existieren, erzählen von der Möglichkeit anderer Lebensrealitäten und ermutigen so ein gesellschaftspolitisches, künstlerisches und philosophisches Nachdenken über die Wirklichkeit.

Heute Abend startet in Wien die 22. Ausgabe des Festivals, das 2001 von Festivalleiterin Waltraud Grausgruber gemeinsam mit Antonia Cicero und Birgitt Wagner gegründet wurde. Seit damals hat sich das Festival um das Trickfilmschaffen und die Kulturarbeit vor allem von Frauen verdient gemacht, und auch – keine Selbstverständlichkeit in der Kulturbranche – durch die faire Abgeltung kreativer Arbeit bis hin zu Jurytätigkeiten.

Liebe, Ehe und der ganze Rest

Die für die Onlineausgabe 2021 entwickelte Festivalplattform ist auch heuer wieder im Einsatz. Hier gibt es parallel zu den Kinovorstellungen, Ausstellungen und Publikumsgesprächen in Wien eine weltweit verfügbare Onlineversion des Festivals mit einem dichten, vielfältigen Angebot aus internationalen Wettbewerben, Masterclasses und Vorträgen.

Auf dem Festivalprogramm stehen dieses Jahr rund 171 Kurzfilme sowie die österreichische Erstaufführung des preisgekrönten Langfilms „My Love Affair With Marriage“. Der zweite Langfilm der lettischen Animatorin Signe Baumane handelt von Liebe, Sex und Geschlechterrollen inklusive mitreißender Musicalnummern und neurobiologischer Erkenntnisse.

Der diesjährige Länderschwerpunkt zeigt zum ersten Mal Schweizer Animationsfilmgeschichte mit Fokus auf Filmen von Frauen und/oder genderqueeren Personen. Mit einer Retrospektive der britischen Künstlerin Emma Calder stellt das Festival einmal mehr eine Pionierin des Animationsfilms ins Rampenlicht.

Bei der Preisverleihung am Sonntag werden Preise im Wert von insgesamt 21.000 Euro vergeben, darunter die mit 10.000 Euro dotierte Goldene Filmrolle der Maria Lassnig.