Sorge in Großbritannien vor Fleischimportabkommen

In Großbritannien wächst die Sorge vor Handelsabkommen mit Kanada und Mexiko über den Import von Rind- und Schweinfleisch. Wie der „Guardian“ berichtete, seien die Standards bei der Tierhaltung in Großbritannien wesentlich höher. Zudem bestehe die Gefahr, die nationalen Klimaziele zu verfehlen.

Laut Angaben des Medienberichts sollen sich der ehemalige Umweltminister George Eustice und eine „einflussreiche Gruppe von Tory-Abgeordneten“ auf den Widerstand gegen die Abkommen vorbereiten.

Kritik wird bereits an Landwirtschaftsminister Mark Spencer geübt, weil sich dieser geweigert haben soll, die Einfuhr von mexikanischem Rindfleisch auszuschließen. Der beratende Ausschuss für Klimawandel erklärte, dass die britischen Emissionsziele durch die Einfuhr von Fleisch mit einem höheren Kohlenstofffußabdruck gefährdet werden.

Niedrige Tierschutzstandards in Kanada und Mexiko

Laut Angaben von Tierschutzorganisationen legt Kanada derzeit wenig Wert auf hohe Tierschutzstandards. In den Betrieben würden Schweine kastriert, die Ohren eingekerbt, der Schwanz kupiert und die Zähne abgeschnitten. Säue würden über lange Zeiträume in Ställen gehalten, in denen sie sich nicht umdrehen können, berichten Aktivisten und Aktivistinnen. Auch die Standards in Mexiko seien deutlich niedriger als in Großbritannien.

Der frühere Minister Eustice sagte im „Guardian“, es sehe derzeit so aus, dass die aktuelle Regierung einen „härteren Kurs“ eingeschlagen hat als die Vorgängerregierung. Wie die Verhandlungen mit Kanada ausfallen werden, könne er allerdings nicht sagen. Jedenfalls sei das Thema Schweinefleisch wegen niedriger Tierschutzstandards besonders umstritten.

Eine Regierungssprecherin hielt fest, in der Vergangenheit habe man deutlich gemacht, „dass wir die hohen britischen Standards für Lebensmittelsicherheit und Tierschutz in den Handelsgesprächen nicht gefährden werden“.