Spanier muss Ex-Frau für Hausarbeit zahlen

Für 25 Jahre Hausarbeit muss ein Mann in Spanien seiner Ex-Frau eine Entschädigung von gut 204.000 Euro zahlen. Das habe ein Richter in Velez-Mlaga entschieden, berichteten heute spanische Medien. Sie sei „sehr verliebt“ gewesen, als sie mit 20 geheiratet habe, erzählte die 48 Jahre alte Ivana Moral der Zeitung „La Vanguardia“.

Doch bald habe sie gemerkt, dass ihre Ehe alles andere als ein Rosengarten sein würde. „Ich habe mich getreten, unterdrückt und missbraucht gefühlt“, erzählte sie. Sie habe sich nicht nur um Haushalt und Kinder kümmern, sondern auch in den Fitnessstudios ihres Mannes arbeiten müssen. Mindestens zehn Stunden pro Tag habe sie geschuftet.

Erstes Urteil dieser Art

Dafür habe sie aber weder finanzielle noch moralische Anerkennung erhalten. Haus, Grundstücke, Autos und andere Besitztümer seien auf den Namen des Mannes eingetragen gewesen. Sie sei sehr oft gedemütigt worden und habe ihren sehr wohlhabenden Mann regelrecht um Geld anbetteln müssen. Wegen der Kinder habe sie sich erst 2020 scheiden lassen.

Nach Angaben von Experten ist es wohl das erste Urteil dieser Art in Spanien – obwohl Artikel 1438 des Bürgerlichen Gesetzbuchs des Landes unter bestimmten Bedingungen, etwa der Unterzeichnung einer Gütertrennungsvereinbarung, eine finanzielle Entschädigung für Hausarbeit nach einer Trennung vorsieht. Die nun zugesprochene Entschädigung wurde anhand des Mindestgehalts berechnet. Zudem wird Moral gemäß Unterhalt für sich und ihre Töchter bekommen. Sie will nun andere Frauen ermutigen, „das einzufordern, was ihnen zusteht“.