Anschlag in Tel Aviv: Drei Verletzte

In Tel Aviv in Israel sind gestern Abend drei Menschen bei einer Schießerei verwundet worden. Sie seien in medizinischer Behandlung, teilte der israelische Rettungsdienst mit. Auf TV-Aufnahmen waren am Tatort ein großes Polizeiaufgebot und Sanitäter zu sehen.

Laut Behördenangaben handelt es sich bei dem Täter um einen 20-jährigen Palästinenser aus der Nähe von Ramallah in der Westbank. Er sei als Hamas-Anhänger bekannt. Polizeiangaben zufolge wurde der Attentäter von zwei Polizisten getötet. Einer soll außer Dienst gewesen sein und sich zufällig am Tatort aufgehalten haben, um seine Tochter abzuholen. Es soll sich nach ersten Informationen um einen Einzeltäter handeln. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.

Der Vorfall ereignete sich auf der belebten Dizengoff-Straße ganz in der Nähe des Ortes eines Anschlags, bei dem ein Palästinenser im April vergangenen Jahres drei Israelis getötet und weitere verletzt hat. Der Anschlag fand mitten während Massenprotesten gegen den geplanten Justizumbau durch die rechts-religiöse Regierung statt. Nach Aufrufen der Behörden lösten sich die Proteste nach dem Anschlag binnen kurzer Zeit auf.

Wenige Stunden nach Militäreinsatz in Jenin

In der Früh hatten israelische Soldaten nahe Jenin im Westjordanland drei militante Palästinenser in einem Fahrzeug erschossen. Die Lage in Israel und den Palästinensergebieten ist seit Längerem sehr angespannt. Bereits am Dienstag waren bei einem israelischen Militäreinsatz in Jenin sechs Palästinenser getötet worden.

Nach Angaben der Armee war auch der Palästinenser, der für einen tödlichen Anschlag auf zwei israelische Brüder in Huwara Ende Februar verantwortlich sein soll, unter den Toten. Er war laut Medienberichten Mitglied des militärischen Hamas-Arms.

Seit Beginn des Jahres wurden 13 Israelis und eine Ukrainerin bei palästinensischen Anschlägen getötet. Im gleichen Zeitraum kamen 75 Palästinenser ums Leben – sie kamen etwa bei Konfrontationen mit der israelischen Armee oder bei eigenen Anschlägen um. Während des muslimischen Fastenmonats Ramadan, der in knapp zwei Wochen beginnt, wird eine weitere Eskalation der Gewalt befürchtet.