Selenskyj fordert neue Sanktionen gegen Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach Russlands neuen Raketenangriffen auf die Energieinfrastruktur des Landes weitere Sanktionen gegen Moskau gefordert. Es müsse mehr Druck auf Russland geben, sagte Selenskyj gestern in seiner abends in Kiew verbreiteten täglichen Videobotschaft. Dabei kritisierte er auch, dass durch einen Raketenschlag das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja erneut zeitweilig vom Stromnetz abgekappt war. „Das ist eine kritische Situation“, sagte er.

Sanktionen gegen russische Nuklearindustrie

Russland könne deshalb in der atomaren Sphäre kein verlässlicher Partner mehr sein. „Das bedeutet, je schneller Russlands Nuklearindustrie Ziel von Sanktionen ist, desto sicherer wird die Welt sein. Einem Terrorstaat kann nicht erlaubt werden, Atomanlagen irgendwo in der Welt für Terror zu benutzen“, sagte Selenskyj mit Blick auf Saporischschja. Die Atommacht Russland baut und betreibt in zahlreichen Ländern nukleare Kraftwerke.

Der ukrainische Staatschef beklagte, dass Russland mit seinen Angriffen auf die zivile Infrastruktur teilweise Ausfälle bei der Versorgung mit Strom, Heizung und Wasser in einigen Regionen und Städten verursacht habe. Es seien auch sechs Menschen getötet worden, sagte Selenskyj. Am schwierigsten sei die Lage in Charkiw, in der Region Schytomyr westlich von Kiew.

Hyperschallraketen eingesetzt

Die russische Armee hatte in der Nacht davor die Ukraine erneut mit Raketen und Drohnen angegriffen. Angaben aus Kiew zufolge wurden 81 Raketen abgefeuert, darunter auch sechs Hyperschallraketen vom Typ Kinschal (dt.: Dolch). Laut einem Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums könne man solche Raketen nicht abwehren.

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