Frankreichs Rechnungshof besorgt über Finanzlage

Frankreichs Rechnungshof hat sich besorgt über die Finanzlage des Landes geäußert und eine Konsolidierung der Staatsfinanzen angemahnt. Die Lage der öffentlichen Finanzen Frankreichs werde auch 2023 zu den schlechtesten in der Euro-Zone gehören, während die EU-Kommission die Risiken für die mittelfristige Tragfähigkeit der französischen Staatsverschuldung als hoch einschätze, erklärte der Rechnungshof heute in Paris.

Nötig sei eine Strategie, die eine entschlossene Sanierung der öffentlichen Finanzen mit dem Schutz des mittelfristigen Wachstumspotenzials verbinde.

Ursprünglich Senkung der Staatsausgaben geplant

Während 2022 eigentlich eine Senkung der Staatsausgaben nach der CoV-Krise geplant gewesen sei, habe die Regierung von Präsident Emmanuel Macron angesichts der Folgen des Ukraine-Krieges zu weiteren Unterstützungsmaßnahmen gegriffen.

Das lasse ein öffentliches Defizit von 5,0 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erwarten, wodurch sich die Senkung der Defizit- und Schuldenquote Frankreichs verschiebe. Erwartet werde ein öffentlicher Schuldenstand von 111,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, was 14 Punkte über dem Vorkrisenniveau wäre.

Die aktuelle Finanzlage Frankreichs erlaube es nicht mehr, eine Sanierung aufzuschieben, betonte der Rechnungshof. Nötig seien Ausgabendisziplin, selektives Vorgehen bei Steuersenkungen sowie ehrgeizige Reformen in Schlüsselbereichen.