Angriff auf US-Bürger in Mexiko: Sechs Personen in U-Haft

Eine Woche nach der Entführung von vier US-Bürgern in Mexiko sind fünf weitere Verdächtige in Untersuchungshaft gekommen. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft des nordöstlichen Bundesstaates Tamaulipas gestern mit.

Es handle sich um jene Männer, die vermutlich ein Drogenkartell kürzlich selbst ausgeliefert hatte, zusammen mit einem Entschuldigungsschreiben. Ein sechster mutmaßlicher Täter war bereits zuvor festgenommen worden.

Bei dem Vorfall in der Grenzstadt Matamoros direkt gegenüber der texanischen Stadt Brownsville hatten Unbekannte am Freitag vergangener Woche vier US-Bürger verfolgt, angegriffen und entführt. Dabei wurde eine 33-jährige Mexikanerin von einer verirrten Kugel getötet. Die vier Entführten wurden am vergangenen Dienstag gefunden, allerdings waren zwei von ihnen tot.

Drogenkartell im Verdacht

Vermutungen zufolge soll das Golfkartell hinter der Tat stehen. Die Hintergründe waren allerdings nicht klar. Zunächst war von einer möglichen Verwechslung die Rede, die Polizei geht nun neuen Hinweisen nach. „Es wird eine gründliche Untersuchung durchgeführt“, sagte Präsident Andres Manuel Lopez Obrador.

Nach Angaben von Familienangehörigen waren die US-Bürger für eine kosmetische Operation über die Grenze gefahren. Bei den Ermittlungen habe sich allerdings herausgestellt, dass alle vier in den USA vorbestraft waren, sagte Lopez Obrador. Medienberichten zufolge ging es dabei unter anderem um Drogendelikte.

In einer Nachricht bat angeblich das Golfkartell um Entschuldigung. „Wir haben entschieden, die Verantwortlichen zu übergeben, die (…) aus eigenem Antrieb und aus Disziplinlosigkeit gehandelt haben“, hieß es dort. Das Kartell greife keine Unschuldigen an, solche Fehler sollten nicht wieder vorkommen.