Geiselnahme in Karlsruher Apotheke ohne Verletzte beendet

Stundenlang hat eine Geiselnahme gestern in einer Apotheke die deutsche Stadt Karlsruhe in Atem gehalten. Die Polizei war mit einem Großaufgebot und Spezialkräften im Einsatz. Nach fast fünf Stunden stürmten Spezialkräfte am Abend die Apotheke, beendeten die Geiselnahme und nahmen einen Tatverdächtigen fest. Dieser hatte nach Angaben der Polizei mindestens sieben Menschen in seiner Gewalt. Gegen eine zweite Person „wird die Täterschaft noch ermittelt“.

Polizeifahrzeuge vor der Apotheke in Karlsruhe
Reuters

„Glücklicherweise sind keine Geiseln körperlich verletzt“, sagte Polizeisprecher Dennis Krull. Auch nach der Festnahme durchsuchten Polizisten das Gebäude – um sicherzustellen, dass sich nicht noch ein weiterer Täter versteckt, wie der Sprecher schilderte. Über mögliche Forderungen und Lösegeldforderungen wollte die Polizei aus einsatztaktischen Gründen zunächst keine Angaben machen.

Schon sehr früh hatte die Polizei Kontakt „in die Apotheke hinein“. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nach Einschätzung der Einsatzkräfte nicht. Trotzdem rief die Polizei die Menschen dazu auf, das Einsatzgebiet zu meiden und den Anweisungen der Einsatzkräfte Folge zu leisten.

Für Bewohnerinnen und Bewohner wurde eine Schule zum Unterkommen geöffnet. Alle, die wegen der Absperrmaßnahmen nicht nach Hause konnten, hatten die Möglichkeit, in die Nebeniusschule zu gehen.

Der Tatort befindet sich mitten in der Innenstadt von Karlsruhe an einer der Hauptstraßen. Die Karlsruher Messe sagte wegen der Lage zwei Abendveranstaltungen kurzfristig ab. Ein Event mit Hundetrainer Martin Rütter sowie ein Meisterkonzert seien betroffen gewesen.