Flüchtlingsschiffe mit 1.000 Menschen in Süditalien eingetroffen

In Italien ist in der Nacht auf heute erneut ein Fischerboot mit circa 500 Geflüchteten an Bord im Hafen der süditalienischen Stadt Crotone eingetroffen. Das Fischerboot in schlechtem Zustand wurde von drei Schiffen der italienischen Küstenwache in den Hafen eskortiert. An Bord befanden sich zum Großteil afghanische Geflüchtete, darunter Minderjährige, berichteten die Behörden.

Ein Schiff der italienischen Küstenwache mit weiteren 584 Menschen an Bord traf unterdessen im Hafen von Reggio Calabria ein. Die Geflüchteten waren von der Küstenwache bei drei Rettungseinsätzen in Sicherheit gebracht worden. Zu ihnen zählen 70 Frauen und Kinder, teilten die Behörden mit.

Die italienische Küstenwache ist seit heute bei mehreren Rettungseinsätzen im Mittelmeer engagiert. „Mehr als 1.000 Menschen sind in Gefahr“, teilte die Küstenwache in einer Erklärung am Vortag mit. Der Präsident der süditalienischen Region Kalabrien, Roberto Occhiuto, sagte, dass sich insgesamt etwa 1.300 Menschen an Bord von Booten befänden, vor denen die EU-Grenzschutzbehörde Frontex gewarnt habe, dass es zu Problemen kommen könnte.

Raue See und starke Winde angekündigt

Ein Schiff der italienischen Marine war ebenfalls auf dem Weg in das Gebiet, um Hilfe zu leisten. „Die Rettungsmaßnahmen sind aufgrund der großen Anzahl von Menschen an Bord der treibenden Boote besonders komplex“, so die Küstenwache. Der Wetterbericht kündigte für das Wochenende starke Winde und zunehmend rauere See an.

Seit Anfang 2023 sind 17.500 Menschen nach Seefahrten über das Mittelmeer in Italien eingetroffen, im Vergleichszeitraum 2022 waren es 5.976 gewesen. Die meisten Migrantinnen und Migranten stammen aus der Elfenbeinküste, aus Guinea, Bangladesch und Tunesien, teilte das Innenministerium in Rom mit.