Dürre in Frankreich lässt Grundwasserspiegel sinken

Die Trockenheit im vergangenen Sommer und die extreme Winterdürre in Frankreich haben die dortigen Grundwasserreserven schrumpfen lassen. „Die Situation hat sich im Februar wegen mangelnden Niederschlags verschlechtert“, teilte die zuständige Behörde für Geologie und Minen heute in Paris mit.

Frankreich hat zu Beginn des Jahres 32 Tage ohne nennenswerte Niederschläge in Folge erlebt, so viele wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen.

Dadurch konnten die Grundwasserreserven nichtwie sonst im Herbst und Winter aufgefüllt werden. In 80 Prozent der Fälle sei der Grundwasserspiegel „mäßig bis sehr niedrig“, teilte die Behörde mit. „Die Situation der Grundwasservorräte hat sich verschlechtert und ist nicht zufriedenstellend.“

Ob der Grundwasserspiegel wieder steige, hänge davon ab, wie viel es in den kommenden Wochen regne. Allerdings werde ein Großteil des Niederschlags von Mitte April an von den Pflanzen verbraucht.

Regierung erstellt Wasserplan

Die Regierung will in den kommenden Tagen einen nationalen Wasserplan vorlegen, der voraussichtlich Einschränkungen beim Wasserverbrauch enthält. In sechs Departements herrscht bereits Wasserknappheit.

Brücke über dem Niedrigwasser der Loire in Frankreich
Reuters/Stephane Mahe

In zahlreichen Kommunen ist es verboten, den Garten zu sprengen, sein Auto zu waschen oder seinen Pool aufzufüllen. Ein Bürgermeister bei Perpignan in Südfrankreich hat sogar den Neubau privater Schwimmbecken verboten. Künftig soll es möglich werden, etwa auch Regenwasser für die Toilettenspülung zu nutzen.

Die Winterdürre hat auch dazu geführt, dass in den Pyrenäen zahlreiche Bäume absterben, was wiederum das Risiko von Waldbränden erhöht. Seit Jahresbeginn hat es bereits mehrere frühe Waldbrände gegeben. Im Dordogne-Tal, das für seine Kanutouren bekannt ist, haben die Talsperren im vergangenen Jahr zudem 38 Prozent weniger Strom als üblich produziert.

Landwirte wollen um Regen beten

In Perpignan wird unterdessen erstmals seit 150 Jahren eine Prozession organisiert, bei der um Regen für die Landwirtschaft gebetet werden soll. Angesichts der anhaltenden Trockenheit soll der Prozessionszug am Samstag von der Kathedrale der Großstadt bis zum Fluss Tet führen, sagte der erste Vikar der Kathedrale Saint-Jean Baptiste, Christophe Lefebvre.