Warenhauskette Galeria schließt 52 Filialen

Die angeschlagene deutsche Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof, die der milliardenschweren Signa-Holding des Tiroler Investors Rene Benko gehört, schließt 52 ihrer derzeit noch 129 Filialen.

Die betroffenen Häuser sollen in zwei Wellen Ende Juni dieses Jahres und Ende Jänner kommenden Jahres geschlossen werden, wie der Konzern heute mitteilte. Von den Maßnahmen sind demnach ingesamt 4.300 Beschäftigte betroffen. Davor hatte der Gesamtbetriebsrat über die geplanten Kündigungen und Schließungen informiert.

Filiale der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof
APA/AFP/Jens Schlueter

Die Gewerkschaft ver.di kündigte an, für jeden Arbeitsplatz kämpfen zu wollen. Galeria brauche nun ein neues Management, forderte die bei ver.di für den Handel zuständige Stefanie Nutzenberger. Galeria stelle nun „die Weichen für eine sichere Zukunft“, erklärte dagegen das Unternehmen. 77 Filialen und rund 11.000 Arbeitsplätze bleiben erhalten.

Betriebsrat kritisiert fehlende Strategie

Die Auswirkungen der Pandemie und des russischen Angriffs auf die Ukraine seien nur zu einem kleinen Teil für die Pläne verantwortlich, erklärte der Gesamtbetriebsrat weiter. Vielmehr sei es die fehlende Strategie für eine regionale Ausrichtung gewesen, kritisierte die Arbeitnehmervertretung.

„52 Filialen können nicht fortgeführt werden“, erklärte Galeria. Für sie bestehe „angesichts der volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen, der lokalen Bedingungen und auch nach intensiven Verhandlungen mit Vermietern und Städten keine positive Fortführungsperspektive“. Der Deutsche Städtetag hatte gewarnt, Schließungen der Warenhäuser seien „für die betroffenen Städte ein tiefer Einschnitt“.

Die verbleibenden Filialen sollen sich künftig „in den Segmenten Bekleidung, Beauty und Home eindeutiger positionieren“, kündigte Galeria an. „Um die lokalen Strukturen zu stärken, geben wir den Filialen mehr Eigenständigkeit“, versprach Galeria-Chef Miguel Müllenbach. Das Warenhaus habe in Deutschland eine Zukunft.