Italien warnt vor unkontrollierter Migration aus Afrika

Italien warnt davor, dass das Migrationsphänomen bei weiterhin zunehmender Zahl von Ankünften außer Kontrolle geraten könnte. „Hier geht es nicht mehr um die Frage, ob wir Migranten aufnehmen sollen oder nicht. Wir haben es hier mit einem Phänomen zu tun, das in einigen Monaten eine unüberschaubare Dimension annehmen könnte“, sagte Europaminister Raffaele Fitto laut Medienangaben von heute. Auch Außenminister Antonio Tajani schlägt Alarm.

Der Minister sagte, er sei „besorgt“ darüber, dass viele Geflüchtete aus nordafrikanischen Gebieten kämen, in denen die russische Söldnertruppe Wagner einen starken Einfluss habe. „Die Einwanderungsfrage kann nicht nur eine italienische Angelegenheit sein“, sagte Tajani am Ende seines Treffens mit Israels Premierminister Benjamin Netanyahu in Jerusalem.

Crosetto wittert indirekte Attacke Russlands

Auch der italienische Verteidigungsminister Guido Crosetto wittert hinter der starken Migrationswelle aus Nordafrika eine indirekte Attacke Russlands gegen Italien wegen seines Beschlusses, weitere Waffen in die Ukraine zu entsenden. Crosetto sagte, der Anstieg der Abwanderung von Geflüchteten aus Afrika sei zumindest teilweise auf die Strategie zurückzuführen, die die Wagner-Gruppe in einer Reihe afrikanischer Länder verfolge.

„Meines Erachtens kann man mittlerweile mit Sicherheit sagen, dass die exponentielle Zunahme des Migrationsphänomens von den afrikanischen Küsten zu einem nicht unerheblichen Teil auch Teil einer klaren Strategie der Kriegsführung ist, die die russische Wagner-Division umsetzt, indem sie ihr beträchtliches Gewicht in einigen afrikanischen Ländern nutzt“, sagte Crosetto.

Die EU, die NATO und der Westen müssten „begreifen, dass auch die südeuropäische Front jeden Tag gefährlicher“ werde. Zudem sollten sie „erkennen, dass die unkontrollierte und kontinuierliche Einwanderung zu einem Mittel wird, um die am stärksten gefährdeten Länder, allen voran Italien, und ihre geostrategischen Entscheidungen klar und deutlich zu treffen“, so Crosetto.