Die mutmaßlichen Täterinnen hätten die Tat gestanden. Sie seien jetzt in einem „geschützten Bereich“. Wegen ihres Alters seien sie aus Sicht der Justiz strafunmündig. Das heiße aber nicht, dass „jetzt nichts gemacht werde“, betonte Mannweiler. „Wir legen diesen Fall jetzt in die Hände der Jugendbehörden.“ Hintergründe zu dem Fall und zu den Motiven der Tat nannte der Leitende Oberstaatsanwalt unter Hinweis auf die Persönlichkeitsrechte der minderjährigen Verdächtigen nicht.
Die tatverdächtigen Mädchen waren ins Visier der Ermittler geraten, weil ihre Aussagen aus einer ersten Anhörung im Widerspruch zu den Aussagen anderer Zeugen standen. Bei einer nochmaligen Anhörung im Beisein von Erziehungsberechtigten und Psychologen seien sie am Montag mit den Widersprüchen konfrontiert worden und hätten die Tat schließlich gestanden. Beide Mädchen seien der Polizei zuvor nicht aufgefallen.
Zwölfjährige von Gleichaltrigen erstochen
Ein vermisstes zwölfjähriges Mädchen ist am vergangenen Wochenende von zwei gleichaltrigen Mädchen aus ihrem Bekanntenkreis getötet worden. Die beiden zwölf- und 13-jährigen Tatverdächtigen haben gestanden, sie erstochen zu haben, sie befinden sich derzeit in Obhut des Jugendamtes.
In Obhut des Jugendamts
Die zwölf und 13 Jahre alten Mädchen seien „in einem geschützten Raum in der Obhut des Jugendamtes“. „Nach über 40 Dienstjahren gibt es immer noch Ereignisse, die einen sprachlos zurücklassen“, sagte der Koblenzer Polizeivizepräsident Jürgen Süs.
Tatwaffe wird weiter gesucht
Bei der Obduktion der Leiche in der Rechtsmedizin der Uniklinik Mainz seien zahlreiche Messerstiche festgestellt worden, teilten die Ermittler mit. Das Mädchen sei in der Folge verblutet. Die Tatwaffe oder die Tatwaffen würden weiter gesucht.
Das zwölfjährige Mädchen war am Sonntag tot in der Nähe eines Radweges auf rheinland-pfälzischem Gebiet unmittelbar an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen gefunden worden. Das Kind war am Samstag als vermisst gemeldet worden. Die Zwölfjährige war zuletzt gegen 17.30 Uhr in Freudenberg gesehen worden, als sie nach dem Besuch einer Freundin zu Fuß den Heimweg angetreten hatte.
Suchaktion am Abend des Verschwindens
Als die Zwölfjährige nicht nach Hause kam, hatte noch am Abend die Suche durch Polizei und Feuerwehr begonnen. Rätselhaft ist weiterhin, wieso das tote Mädchen nicht auf dem Heimweg von der Freundin in Richtung Freudenberger Innenstadt, sondern in entgegengesetzter Richtung und damit auf rheinland-pfälzischem Gebiet gefunden wurde.
Nach Hinweisen habe dann ein Hundeführer der Polizei die Leiche des Mädchens am Sonntag in einem Böschungsbereich auf rheinland-pfälzischem Gebiet nahe der Landesgrenze gemeldet. Laut Mannweiler übernimmt in Kürze die Staatsanwaltschaft Siegen die Ermittlungen für „Restabklärungen“.
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst sagte, es sei unvorstellbar und kaum auszuhalten, dass Kinder zu solchen Taten fähig seien. „Die geschilderten Details lassen uns erschaudern.“ Was diese Tat in der Orts- und der Schulgemeinschaft des Opfers auslöse, lasse sich bestenfalls erahnen. „Wo das Land helfen kann, wird das Land helfen“, versicherte der Ministerpräsident. „Der Familie wünschen wir die notwendige Kraft, durch diese Zeit unfassbaren Schmerzes zu kommen.“