Thailand sucht nach hochradioaktivem Zylinder

Die thailändischen Behörden suchen derzeit intensiv nach einem aus einem Kraftwerk im Osten des Landes verschwundenen Behälter mit hochradioaktivem Inhalt. Heute gaben die Behörden eine Warnung zu den Gesundheitsrisiken für den Fall heraus, dass der Behälter geöffnet würde.

Bei einer Routinekontrolle in dem in der Provinz Prachinburi gelegenen Kohlekraftwerk hatte das Personal bemerkt, dass der rund 25 Kilogramm schwere und 30 Zentimeter lange Stahlzylinder fehlte, der Teil eines Geräts zur Messung des Dampfdrucks in der Anlage war. Die Suche nach dem Behälter war bisher erfolglos, nun bitten die Behörden die Einwohner in der Umgebung um Mithilfe, wie Provinzgouverneur Narong Nakornjinda sagte.

Nicht mehr auf Kraftwerksgelände

Laut dem staatlichen Energieversorger enthält der Zylinder hochradioaktives Cäsium-137 – die genaue Menge gab das Unternehmen nicht bekannt. Es geht davon aus, dass der Zylinder von einer etwa 18 Meter hohen Wandbefestigung herabgefallen sein könnte. Strahlenmessungen hätten inzwischen ergeben, dass er sich nicht mehr auf dem Kraftwerksgelände befinde.

Nach Angaben der für Atomforschung zuständigen Regierungsbehörde sollen nun die Aufnahmen aus Überwachungskameras ausgewertet werden, um herauszufinden, wer den Zylinder entwendet haben könnte. Behördenchef Permsuk Sutchaphiwat warnte davor, den Behälter aufzubrechen. Wer sich Cäsium-137 direkt aussetze, riskiere Krebs oder andere schwere Krankheiten.

Mitte Jänner war in Australien eine winzige Kapsel mit Cäsium-137 verloren gegangen, die beim Transport von einer Eisenerzmine vom Lastwagen gefallen war. Erst zwei Wochen später und nach tagelanger intensiver Suche wurde sie wiedergefunden.