Berichte: Schwere Gewalt gegen neue Proteste im Iran

Im Iran sind nach Angaben von Menschenrechtlern Sicherheitskräfte mit schwerer Gewalt gegen neue Proteste vorgegangen. In der kurdischen Stadt Saghes hätten Sicherheitskräfte das Feuer auf Demonstrierende eröffnet, berichtete die Menschenrechtsorganisation Hengaw gestern. Mehrere Menschen seien verletzt worden.

Videos in den sozialen Netzwerken zeigten Demonstrationen auch in anderen kurdischen Städten. Auf den unverifizierten Aufnahmen waren Protestslogans wie „Tod dem Diktator!“ und „Frau, Leben, Freiheit“ zu hören. Anlässlich traditioneller Feiern rund eine Woche vor dem Persischen Neujahr hatten Aktivistinnen und Aktivisten zu neuen Protesten aufgerufen. Nach den Protestaufrufen drohten führende Polizeikommandeure mit einem entschlossenen Vorgehen der Sicherheitskräfte.

Sechs Monate nach Beginn der jüngsten Protestwelle im Iran steht die politische und geistliche Führung des Landes unter erheblichem Druck. Die Aufstände im Herbst stürzten die Islamische Republik in eine der schwersten Krisen seit Jahrzehnten. Auslöser war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini Mitte September. Sie starb im Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsregeln festgenommen worden war.