Zwiebel zu billig: Tausende indische Bauern protestieren

Der Zwiebelpreis in Indien ist eine heikle politische Angelegenheit: Sind Zwiebel zu teuer, sind Konsumenten und Konsumentinnen verärgert. Zwiebel sind vor allem in den bevölkerungsreichen nördlichen Staaten und auch bei der ärmeren Bevölkerung ein wichtiges Nahrungsmittel.

Sind die Zwiebel zu billig, gehen die Bauern auf die Barrikaden. Das ist derzeit der Fall. Im westindischen Bundesstaat Maharashtra befinden sich Bauern auf einen 200 Kilometer langen Marsch nach Mumbai, um sich für höhere Zwiebelpreise einzusetzen, berichtete BBC.

Tausende protestieren gegen die plötzlich in den vergangenen Wochen gefallenen Zwiebelpreise. Derzeit erhalten die Bauern zwischen 200 und 400 Rupien (2,28 bis 4,56 Euro) für 100 Kilogramm Zwiebel.

Zweitgrößter Zwiebelexporteur

Um überleben zu können, müsse der Preis bei rund 1.200 Rupien liegen, sagte ein Bauer gegenüber BBC. Von den gesunkenen Preisen würden aber nur Zwischenhändler und Händler profitieren, nicht die Konsumenten. Die Regierung müsse intervenieren.

Zwar wurde offiziell bereits finanzielle Unterstützung für die Zwiebelbauern zugesagt, diese halten dennoch an den Protesten fest. Einige von ihnen lassen ihre Zwiebel auf den Feldern verrotten. Er habe keine Möglichkeit, Erntehelfer zu entlohnen, klagte ein Bauer. Indien zählt weltweit nach China zum zweitgrößten Zwiebelexporteur. Bis zu 15 Prozent der jährlichen Zwiebelernte werden exportiert.