Massenproteste in Sri Lanka gegen Steuererhöhungen

Mehr als 400.000 Menschen haben in Sri Lanka gegen Steuererhöhungen demonstriert und damit weite Teile des öffentlichen Lebens beeinträchtigt. Es nahmen unter anderem Ärzte, Krankenpfleger, Lehrer, Banker und Bahnangestellte an dem von Gewerkschaften organisierten landesweiten Protest heute teil, wie das Büro von Präsident Ranil Wickremesinghe mitteilte.

Die Steuererhöhungen hatte die Regierung erlassen, um Bedingungen für den Erhalt eines vierjährigen Hilfsprogramms von 2,9 Milliarden US-Dollar des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu erfüllen. Der IWF muss kommende Woche der Freigabe des Geldes zustimmen.

Bei dem Protest handelte es sich um den größten seit den Massenprotesten im Sommer, die zur Flucht von Ex-Präsident Gotabaya Rajapaksa ins Ausland und zu seinem Rücktritt geführt hatten. Die Proteste damals standen im Zusammenhang mit der schlimmsten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Die Bevölkerung des Inselstaates kämpft mit Engpässen, die Lebensmittelpreise sind stark gestiegen.