USA: Drohnenabsturz von Russland wohl unbeabsichtigt

Der Absturz einer unbemannten US-Überwachungsdrohne über dem Schwarzen Meer nach einer Begegnung mit russischen Kampfjets sei wahrscheinlich keine Absicht der Russen gewesen, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, gestern. Russland hatte die USA nach dem Zwischenfall gewarnt, sich von seinem Hoheitsgebiet fernzuhalten. Zu dem Vorfall kam es im Luftraum nahe ukrainischen Gebieten, die Russland annektiert hat.

Moskau spricht von Provokation

Russlands Militär warf dem Pentagon eine Provokation vor. Verteidigungsminister Sergej Schoigu habe darauf verwiesen, dass die USA Flugraumsperrungen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg nicht beachtet hätten, gab das Ministerium in Moskau ein Telefonat zwischen Schoigu und seinem US-Amtskollegen Lloyd Austin am Mittwoch wider. Zudem hätten die USA ihre Aufklärungstätigkeiten gegenüber Russland verstärkt. Das sei der Grund für den Vorfall. „Betont wurde, dass die Flüge strategischer US-Drohnen an der Küste der Krim provokanten Charakter haben“, hieß es in der Erklärung.

Zuvor war bekanntgeworden, dass die beiden Minister telefoniert hatten, um den militärischen Zwischenfall über dem Schwarzen Meer zu klären. Beide Seiten betonten, kein Interesse an einer Eskalation der Lage zu haben. Nach dem Vorfall verstärkten sich Befürchtungen, dass der Krieg in der Ukraine an Intensität gewinnen könnte und weitere Teilnehmer in den Konflikt hineingezogen würden.