Seit 2017 mehr als 5,2 Mio. Euro Kryptogeld beschlagnahmt

Cybercrimeermittler des Bundeskriminalamts (BK) haben seit dem Jahr 2017 mehr als 5,2 Millionen Euro in Kryptowährungen sichergestellt. Die bei diversen Fällen beschlagnahmten Gelder werden auf eigens eingerichteten „Behördenwallets“ gesichert und im besten Fall den Geschädigten zurücküberwiesen.

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) nannte den Kampf gegen Computerkriminalität heute im Cybercrime-Competence-Center (C4) des BK in Wien als „wesentlichen Schwerpunkt“.

Von 2021 zum Vorjahr gab es ein Plus von mehr als 30 Prozent bei den Cybercrime-Anzeigen, sagte Karner. Die Zahl der bearbeiteten Fälle stieg von 46.179 auf 60.195. Die Regierung habe in der Vorwoche im Ministerrat eine Verschärfung der Strafen für diese Delikte beschlossen.

„Dieser Bereich ist sehr, sehr vielfältig“, betonte Karner die Bandbreite von Betrug über Hackerangriffe bis hin zu Ransom-Attacken mit Erpressungsversuchen per Verschlüsselungssoftware.

Ermittler mit „digitale Brieftaschen“

Den heimischen Ermittlern und Ermittlerinnen stehen rund 1.000 „Behördenwallets“ für Amtshandlungen zur Verfügung, wurde bei dem Medientermin erläutert. Wallets (deutsch: Geldbörse) sind „digitale Brieftaschen“, in denen Bitcoin oder andere Kryptowährungen gespeichert sind. Jeder Polizist habe die Möglichkeit, Bitcoin sicherzustellen und an die „Behördenwallets“ zu übermitteln.

Wegen des Erfolgs der Vorgangsweise wurde die Methodik von anderen Ländern übernommen, erläuterte Klaus Mits, Abteilungsleiter Cyberkriminalität im BK. Wenn die sichergestellten Kryptowährungen vom Gericht für verfallen erklärt werden, ist das C4 ermächtigt, die Geldsummen an die jeweiligen Gerichte zu transferieren.