Arktis: Meereisausdehnung im Winter unterdurchschnittlich

Der Winter neigt sich auch in der Arktis dem Ende zu. Die arktische Meereisbedeckung hat am 6. März mit 14,62 Millionen Quadratkilometern wahrscheinlich seine größte Ausdehnung des Jahres erreicht, seitdem hat das Eis schon wieder begonnen, sich zurückzuziehen.

Das Maximum des Winters ist somit das fünftniedrigste seit Beginn der Satellitenmessungen Ende der 1970er Jahre, wie das National Snow and Ice Data Center (NSIDC) der Universität Colorado am Mittwoch auf Twitter meldete.

Negativrekord aus 2017

Der bisherige Negativrekord stammt aus dem Jahr 2017, als am Ende des Winters nur 14,41 Millionen Quadratkilometer Meer von Eis bedeckt waren. Die diesjährige maximale Ausdehnung liegt rund eine Million Quadratkilometer unter dem durchschnittlichen Maximum von 1981 bis 2010 von 15,65 Millionen Quadratkilometern.

Unterdurchschnittliche Meereisausdehnung gab es besonders in der Beringsee, dem Ochotskischen Meer, der Barentssee, der Labradorsee und im St.-Lorenz-Golf. Mehr Eis als in anderen Jahren gab es hingegen in der Grönlandsee.

Arktis erwärmt sich schneller als Rest der Welt

Die Arktis erwärmt sich viermal schneller als der Rest der Welt. Das arktische Meereis ist ein wichtiges Element im globalen Klimasystem, es ist eine Art Klimaanlage für den Planeten. Das Eis erreicht im März sein jährliches Maximum und im September sein Minimum, es wird seit Jahrzehnten durch den menschengemachten Klimawandel nicht nur kleiner, sondern auch dünner.

Dabei gilt: Je größer die Eisausdehnung ist, desto mehr Sonnenenergie wird von der weißen Oberfläche zurück ins All geschickt. Je kleiner das Meereis, desto mehr Energie wird vom dunklen, offenen Wasser aufgenommen. Mit dem Sonnenschein erwärmt sich das Wasser, und so schmilzt noch mehr Eis. Fachleute sprechen von einem selbstverstärkenden Prozess.