US-Finanzriesen stützen angeschlagene Regionalbank

Bei den Turbulenzen im Finanzsektor ist auch die US-Regionalbank First Republic in Schieflage geraten. Sie erhält nun milliardenschwere Unterstützung von den größten amerikanischen Geldhäusern.

Elf Banken – darunter Branchenführer JPMorgan Chase, Bank of America, Citigroup, Wells Fargo, Goldman Sachs und Morgan Stanley – springen dem Institut mit unversicherten Einlagen im Volumen von insgesamt 30 Milliarden Dollar (28 Mrd. Euro) bei, wie sie gestern mitteilten.

First Republic Bank Filiale
Reuters/Mike Segar

Die Hilfsaktion wurde laut US-Medien von US-Aufsichtsbehörden koordiniert, um die Lage zu beruhigen. Der Schritt solle die in knapp einem Dutzend Bundesstaaten aktive First Republic mit Liquidität versorgen und das Vertrauen in das US-Finanzsystem unterstreichen, hieß es in einer Mitteilung der Citigroup.

First Republic zählt zu einer Reihe regionaler US-Geldhäuser, die nach dem Kollaps der Silicon Valley Bank an der Börse unter Druck gerieten. Zuletzt war First Republic wegen Liquiditäts- und Finanzierungsrisiken von Ratingagenturen herabgestuft worden.

Unruhe seit einer Woche

Die auf die Finanzierung von Start-ups spezialisierte Silicon Valley Bank war am Freitag nach immensen Mittelabzügen von US-Behörden geschlossen und unter staatliche Kontrolle gestellt worden. Das sorgte für große Unruhe an der Börse.

Silicon Valley Bank
Reuters/Brittany Hosea-Small

Am Sonntag sprachen US-Regierung und Notenbank eine weitreichende Einlagengarantie für Bankkunden aus. Zugleich machten die Finanzbehörden die Signature Bank in New York zu – ein weiteres plötzlich ins Straucheln geratenes Geldhaus.

Zudem hatte bereits die freiwillige Abwicklung der US-Kryptobank Silvergate Capital Schockwellen durch Teile des Finanzsektors geschickt. Nachdem es zeitweise so ausgesehen hatte, als würde das Eingreifen der US-Regierung die Lage beruhigen, sorgte die Notlage der Schweizer Großbank Credit Suisse im Laufe dieser Woche für neue Turbulenzen auf dem Finanzmarkt.