Sonderförderung für Verlage ausgeschrieben

Vor dem Hintergrund der allgemein schwierigen wirtschaftlichen Lage und unter anderem aufgrund der Insolvenz des Buchgroßhändlers Medienlogistik Pichler-ÖBZ schreibt das Kulturministerium eine Sonderförderung für Werbe- und Vertriebsmaßnahmen österreichischer Verlage aus. Die Maßnahme ist mit insgesamt 500.000 Euro dotiert, hieß es heute.

Antragsberechtigt seien Verlage, die einerseits während der Jahre 2021, 2022 oder 2023 vom Kulturministerium gefördert wurden und andererseits „erhebliche Unsicherheiten bei der Verlagsauslieferung ihrer Buchbestände in Österreich haben“. Daneben wird die reguläre Verlagsförderung des Ministeriums heuer um 300.000 Euro auf 3,3 Mio. Euro erhöht.

„Der aktuelle Insolvenzfall hat in einer ohnehin schon schwierigen wirtschaftlichen Lage schwere Auswirkungen auf die Buchbranche ausgelöst – und damit auch Konsequenzen für die österreichische Autorinnen- und Autorschaft“, betonte Grünen-Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer.

Verleger erfreut über „politische Anerkennung“

Verleger Nikolaus Brandstätter sieht die Sonderförderung „als politische Anerkennung“ der „jahrzehntelangen erfolgreichen Arbeit im heimischen und deutschen Buchmarkt“ und als Chance, zumindest einen Teil des entstandenen Ausfalls zu kompensieren. Die Fördersumme sei allerdings auf den ersten Blick nicht sehr hoch.

Selbst wenn er davon ausgehe, als das am stärksten betroffene Unternehmen die höchstmögliche Unterstützung zu erhalten, „sind damit lediglich rund 20 Prozent unseres Schadens abgedeckt“. Er wisse die Initiative zu schätzen, „für uns ist es damit allerdings nicht getan“, so Brandstätter.

Sehr erfreut reagierte Benedikt Föger, Präsident des Hauptverbands des Österreichischen Buchhandels (HVB). Der Zeitpunkt sei „genau der richtige“, viele Verlage seien unter Druck geraten. Die Ad-hoc-Unterstützung und die Erhöhung der regulären Verlagsförderung seien „zielgerichtete und konkrete Aktivitäten und wichtige Hilfestellungen“.