Österreich und sechs weitere EU-Staaten stemmen sich gegen eine Einstufung von Atomkraft als erneuerbare Energie. Diese dürfe bei den 2030-Zielen für den Ausbau erneuerbarer Energien in der EU nicht einfließen, heißt es in einem Brief der sieben Staaten an die EU-Kommission. Andernfalls würde der Ausbau von Wind- und Solarstrom in Europa gebremst. Das gelte etwa, wenn mit Atomstrom erzeugter Wasserstoff eingerechnet würde.
An der Seite Österreichs stehen hier unter anderem Deutschland und Dänemark. Frankreich und osteuropäische Länder wie Polen wollten dagegen Atomstrom für Wasserstoff einsetzen und diese für die Erneuerbaren-Ziele anrechnen. Atomstrom wird zwar nahezu ohne CO2-Ausstoß produziert, ist aber mit Uran als Brennstoff nicht erneuerbar.
Die Debatte um Atomkraft ist in verschiedenen Gesetzeswerken der EU entbrannt. Die Regierung in Paris hatte sich bei der Taxonomie – also Finanzmarktvorgabe zur Atomeinstufung – bereits durchgesetzt. Hier wurde Atomstrom als nachhaltig bezeichnet. Auch bei anderen Vorhaben – wie den Ausbauvorgaben für erneuerbare Energien – wird darauf aufbauend nun versucht, Atomstrom mit erneuerbaren Energien weitgehend gleichzustellen.