Kiew: Tote bei russischem Beschuss in Kramatorsk

Durch einen russischen Beschuss mit Streumunition sind in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk nach örtlichen Behördenangaben mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Acht weitere Personen seien zudem verletzt worden, drei davon schwer, teilte der ukrainische Militärgouverneur der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko, gestern auf seinem Telegram-Kanal mit. Kiew meldete zudem russische Drohnenangriffe im Westen des Landes.

Den Angaben Kyrylenkos nach wurden ein Park in der Stadt und ein Bestattungsunternehmen getroffen. Daneben seien mehrere Autos und etwa zehn Wohnhäuser beschädigt worden. „Sie schießen zielgerichtet auf die Stadt und versuchen, so viele Zivilisten wie möglich zu töten“, warf er den russischen Angreifern vor. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Vor Krieg eine Großstadt

Kramatorsk war vor dem Krieg eine Großstadt. Sie gehört zum Ballungsraum um Kramatorsk und Slowjansk, wo bis zum Beginn der Kampfhandlungen vor gut einem Jahr rund eine halbe Million Menschen lebten. Es ist das letzte große bewohnte Gebiet im umkämpften Raum Donezk, das unter der Kontrolle Kiews steht. Derzeit verläuft die Front rund 20 Kilometer östlich von Kramatorsk.

Neue Drohnenangriffe im Westen

Stunden zuvor hatte die Ukraine neue Drohnenangriffe auf den Westen des Landes, insbesondere in der Region um Lwiw, gemeldet. Freitagnacht habe die russische Armee die Ukraine mit Drohnen aus iranischer Produktion angegriffen, hieß es in einer Erklärung der ukrainischen Armee im Onlinedienst Telegram. Elf von 16 Drohnen seien „zerstört“ worden. Die Angriffe seien vom Asowschen Meer sowie von der russischen Region Briansk aus gestartet worden. Die Region um Lwiw im äußersten Westen der Ukraine war den Angaben zufolge besonders im Visier der Drohnen.

Auch in der Region Dnipro im Südosten wurden nach Angaben der ukrainischen Behörden drei Drohnen abgeschossen. Dort gab es ebenfalls keine Verletzten, doch sei „kritische Infrastruktur“ in Nowomoskowsk getroffen worden, es habe einen Brand gegeben, vier Häuser seien zerstört und sechs weitere beschädigt worden.

Gegen die Hauptstadt Kiew gerichtete Drohnen seien indes von der ukrainischen Luftverteidigung alle abgeschossen worden, erklärte die Stadtverwaltung.