Portugal: Proteste für Preisdeckel für Lebensmittel

In Portugal haben gestern Tausende Menschen für höhere Löhne und Pensionen protestiert. Bei der Demonstration in der Hauptstadt Lissabon forderten sie zudem Maßnahmen der Regierung zur Begrenzung der steigenden Lebensmittelpreise.

Demonstration in Lissabon
AP/Armando Franca

Portugal gehört zu den ärmsten Ländern Westeuropas. Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land verdienten offiziellen Daten zufolge im vergangenen Jahr weniger als 1.000 Euro im Monat, der Mindestlohn beträgt 760 Euro.

Die größte portugiesische Dachgewerkschaft CGTP fordert eine Anhebung der Löhne und Pensionen um mindestens zehn Prozent. Zudem soll die Regierung Preisobergrenzen für Grundnahrungsmittel einführen.

Regierung weist Forderung zurück

Wirtschaftsminister Antonio Costa Silva hatte am Vortag solche Maßnahmen allerdings abgelehnt und erklärt, der freie Markt sei der beste Mechanismus zur Preisbildung. Die Inflation in Portugal betrug im Februar 8,2 Prozent. Die Preise für unverarbeitete Lebensmittel wie Obst und Gemüse stiegen dabei um rund 20 Prozent.

Der mit absoluter Mehrheit regierende sozialistische Ministerpräsident Costa sieht sich angesichts der Entwicklung zunehmend mit Straßenprotesten sowie Streiks von Lehrern, Ärztinnen, Bahnangestellten und anderen Berufsgruppen konfrontiert.