Mittlere Reife: Koalition noch uneins

Nach einer Debatte zuletzt auch im Bildungsausschuss des Nationalrats hat das Bildungsministerium gegenüber Ö1 erklärt, man arbeite an einem Entwurf für die Mittlere Reife. Eine solche wurde als Vorhaben von ÖVP und Grünen im Regierungsprogramm vereinbart. Über die Ausgestaltung sind sich die Koalitionspartner aber noch nicht einig, wie jüngste Wortmeldungen zeigten.

Laut ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek soll eine Prüfung am Ende der achten oder neunten Schulstufe kommen. Damit soll – so Polaschek zuletzt gegenüber dem „Kurier“ – sichergestellt werden, dass alle Schulabgänger und -abgängerinnen die Grundkompetenzen in Deutsch, Mathematik und Englisch beherrschen.

Hamann: Nur lose Vorgespräche

Laut der grünen Bildungssprecherin Sibylle Hamann gab es aber bisher nur lose Vorgespräche, keine konkreten Entwürfe. Es ist daher wohl fraglich, ob das Vorhaben noch rechtzeitig umgesetzt wird. Hamann betonte gegenüber Ö1 zudem, die Mittlere Reife dürfe keine zusätzliche Hürde sein. Vielmehr geht es aus Sicht der Grünen darum, damit ein weiterführendes Bildungsangebot für Betroffene zu sichern.

Wer die Prüfung mit 15 nicht schafft, soll bis 18 Bildungsmöglichkeiten haben, das stehe so auch im Regierungsprogramm, so Hamann. Derzeit gibt es eine Ausbildungspflicht, die allerdings nicht über Schul-, sondern etwa über Angebote des Arbeitsmarktservice (AMS) läuft.