„Alles Lüge“: Zwischenrufe bei Putins Auftritt in Mariupol

Die Propagandawirkung des ersten Besuchs von Kreml-Chef Wladimir Putin im besetzten ukrainischen Donbas ist von einem kritischen Zwischenruf gestört worden.

„Das ist alles Lüge, das ist für die Show“, ist kaum vernehmbar aus dem Hintergrund auf einem vom Kreml verbreiteten Video über ein angebliches Treffen Putins mit Bewohnern und Bewohnerinnen der schwer zerstörten ukrainischen Hafenstadt Mariupol zu hören. Ukrainische und unabhängige russische Medien berichteten heute verstärkt über den Ausschnitt.

Der Stimme nach handelt es sich um eine Zwischenruferin. In dem Videoausschnitt ist die Frau nicht zu sehen. Allerdings ist zu erkennen, wie sich nach dem Ruf Leute aus der Umgebung Putins umdrehen und Handzeichen geben.

Video sollte „spontanes“ Treffen mit Bewohnern zeigen

Eigentlich sollte das Video ein „spontanes“ Treffen Putins mit Bewohnern und Bewohnerinnen des nach den Zerstörungen wieder errichteten Mariupoler Wohnviertels Newski zeigen. Die vor Putin versammelten Bürgerinnen und Bürger danken dem Kreml-Chef für den Wiederaufbau.

Die ukrainische Hafenstadt Mariupol wurde nach Beginn des russischen Angriffskrieges monatelang belagert und beschossen. Im Zuge der Gefechte wurde die Stadt, in der vor dem Krieg 440.000 Menschen lebten, zu 90 Prozent zerstört.