Chatbot-„Schlacht“ mit Orban-Rap-Text

Der deutsche Europaabgeordnete Daniel Freund (Grüne) und der ungarische Regierungssprecher Zsoltan Kovacs haben einander eine kuriose Redeschlacht mit Hilfe des Chatbots ChatGPT geliefert.

Freund, der im EU-Parlament als einer der schärfsten Kritiker von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban gilt, bat ChatGPT eigenen Angaben zufolge zunächst, einen Rap-Song über Korruption zu schreiben.

Kovacs reagierte hierauf mit einer Bitte an ChatGPT, Textzeilen über Freund zu generieren – mit für Kovacs unbefriedigendem Ergebnis.

ChatGPT erstellt mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Texte. Nutzer können einzelne Befehle oder Sätze vorgeben, die das System dann mit Hilfe von Unmengen von Daten aus dem Internet eigenständig ergänzt.

„Es ist Zeit aufzuräumen“

Einem von Freund am Montag auf Twitter veröffentlichten Screenshot zufolge dichtete ChatGPT über Korruption in Ungarn gereimte Zeilen auf Englisch.

Ins Deutsche übertragen hieß es sinngemäß: „Von Fußballclubs bis zu Luxusschlössern; Orbans Imperium ist auf Betrug und Abzocke aufgebaut; Es ist Zeit aufzuräumen, es ist Zeit zu kämpfen; wir werden nicht nachgeben, bis Orban außer Sichtweite ist.“ Ungarn ist dem Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International zufolge auf dem letzten Platz der 27 EU-Staaten.

„Generator von Blödsinn“

Ungarns Regierungssprecher Kovacs veröffentlichte als Antwort auf Freunds Tweet einen Screenshot mit einem von ChatGPT verfassten Rap über Freund, in dem der Abgeordnete als „Kämpfer für die Demokratie“ beschrieben wird, dessen „Agenda hell leuchtet“. Kovacs kommentierte, dieser Text beweise, dass ChatGPT „nicht mehr als ein Generator von Blödsinn“ sei.

Freund sagte zu dem Austausch der Nachrichtenagentur AFP nun, er sei „ehrlicherweise ziemlich beeindruckt“ von der Fähigkeit von ChatGPT, aus den „weithin bekannten Vorwürfen“ gegen Orban einen Rap-Text zu machen. Kovacs ließ eine AFP-Anfrage hingegen unbeantwortet.