Die US-Schauspielerin Gwyneth Paltrow („Sieben“, „Der talentierte Mr. Ripley“) muss sich heute vor Gericht verantworten, nachdem ein Optiker im Ruhestand die Oscar-Preisträgerin beschuldigt hat, 2016 beim Skifahren in einem US-Skigebiet gewaltsam in ihn hineingefahren zu sein, wie der „Guardian“ berichtete.
Paltrow sei so rücksichtslos die Pisten hinuntergefahren, dass sie zusammengestoßen seien. Daraufhin habe Paltrow, die auch für ihr Lifestyle-Unternehmen Goop bekannt ist, den 76-jährigen Terry Sanderson auf der Piste zurückgelassen und die Abfahrt im Deer Valley Resort fortgesetzt. Sanderson klagt Paltrow auf 300.000 (278.000 Euro) Dollar. Die Begründung: Der Unfall sei fahrlässig gewesen und habe ihn körperlich und seelisch verletzt.
„Gwyneth Paltrow geriet auf den Ski außer Kontrolle“, so die Anwälte in der Klage, „stieß ihn hart zu Boden, setzte ihn außer Gefecht und verursachte eine Gehirnverletzung, vier gebrochene Rippen und andere schwere Verletzungen. Paltrow stand auf, drehte sich um und fuhr mit den Ski davon und ließ Sanderson betäubt und schwer verletzt im Schnee liegen.“
300.000 Euro Schadenersatz gefordert
Eine zentrale Frage in dem Fall ist laut „Guardian“, wer auf der Anfängerpiste weiter unten war, als es zum Zusammenstoß kam. Denn sowohl Paltrow als auch Sanderson behaupten in Gerichtsakten, dass sie weiter bergab fuhren, als der andere sie rammte.
Sanderson beschuldigt Deer Valley zudem, den Unfall vertuscht zu haben, indem man keine vollständigen Informationen zu den Berichten über den Unfall lieferte und die Sicherheitsrichtlinien des Skigebiets nicht befolgte. Er habe zunächst auf 3,1 Millionen Dollar geklagt, die Forderung aber schließlich fallen gelassen und auf 300.000 Dollar Schadensersatz geändert, so der „Guardian“.
Paltrow erhob Gegenklage
Paltrow erhob daraufhin Gegenklage und verlangte Anwaltskosten und ein Million Dollar Schadenersatz. Laut der Schauspielerin trägt Sanderson die Schuld an dem Zusammenstoß. Zudem beschuldigt sie Sanderson, seine Verletzungen übertrieben zu haben und ihren Ruhm und Reichtum ausnutzen zu wollen. Sanderson sei nach dem Zusammenstoß untersucht worden.
„Er verlangte von Frau Paltrow, ihm Millionen zu zahlen“, schrieb das Anwaltsteam von Paltrow 2019. „Wenn sie nicht zahlen würde, würde sie negative Publicity aufgrund seiner Anschuldigungen bekommen.“ Der Prozess zwischen Paltrow und Sanderson könnte laut „Guardian“ länger als eine Woche dauern.