Oppositionsführer ruft zu weiteren Protesten in Kenia auf

In Kenia hat Oppositionsführer Raila Odinga nach gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei zu weiterem Protest gegen die Regierung aufgerufen. „Wir werden so lange weitermachen, bis die Kosten für Lebensmittel, Treibstoff und Strom gesunken sind“, sagte Odinga heute in einer Rede.

Der 78-Jährige, der bis heute seine knappe Wahlniederlage bei der Präsidentschaftswahl im August gegen seinen Konkurrenten William Ruto nicht anerkennt, nannte die Regierung in Nairobi erneut ein „illegitimes Regime“.

Demonstrant von Polizei erschossen

Am Vortag war bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Protestierenden und Sicherheitskräften im westkenianischen Maseno ein junger Mann getötet worden. Rund 200 Menschen wurden infolge der Proteste festgenommen, 31 Polizisten wurden dem nationalen Polizeichef Japhet Koome zufolge verletzt.

Die Proteste waren der erste Ausbruch politischer Gewalt in dem ostafrikanischen Land seit der Präsidentschaftswahl. Sie richten sich insbesondere gegen die Inflation im Land. Viele Menschen in Kenia leiden unter den steigenden Preisen für Grundnahrungsmittel, dem starken Verfall des Schillings und einer Rekorddürre.

Ruto war mit dem Versprechen zur Wahl angetreten, sich für die Interessen einfacher Menschen einzusetzen. Viele Kenianer sind wütend, da die Lebensbedingungen für sie weiterhin schwierig sind.