Appelle zu Unterricht für Mädchen in Afghanistan

Zum Beginn des neuen afghanischen Schuljahres am 21. März fordern Hilfsorganisationen und ehemalige afghanische Politiker die Öffnung höherer Mädchenschulen in Afghanistan.

„Es ist zutiefst enttäuschend, dass die De-facto-Behörden in Afghanistan Mädchen erneut den Besuch weiterführender Schulen verweigern“, sagte die Exekutivdirektorin des UNO-Kinderhilfswerks (UNICEF), Catherine Russel, heute.

Der ehemalige afghanische Präsident Hamid Karzai schrieb am Vorabend des neuen Schuljahres auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, dass die Schulbildung von Mädchen bedeutend für die Entwicklung des Landes sei.

Taliban schlossen Mädchenschulen

In Afghanistan begannen heute mit dem persischen Neujahrsfest Norus offiziell das neue Jahr und damit auch das neue Schuljahr. Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 sind Schulen für Mädchen ab der siebenten Klasse geschlossen. Immer wieder protestieren Frauen gegen die bestehende Regelung – ohne Erfolg.

Die Taliban hatten schon vor der Übernahme große Teile des Landes kontrolliert. Für den Zusammenbruch der Vorgängerregierung Afghanistans machen Experten die hohe Korruption unter der alten, politischen Elite und unter den höheren Rängen der afghanischen Armee verantwortlich.