Italien ermittelt gegen TikTok wegen „gefährlicher Inhalte“

Italiens Kartellbehörde hat Ermittlungen gegen TikTok eingeleitet, um die Löschung „gefährlicher Inhalte“ auf der Videoplattform durchzusetzen.

Wie die Behörde gestern mitteilte, geht es bei den Ermittlungen gegen die irische Firma TikTok Technology Limited um Videos, in denen sich junge Leute bei „selbstverletzendem Verhalten“ filmen. Konkret nannten die Behörde die Challenge „Französische Narbe“, bei der sich Kinder und Jugendliche fest in die Wangen zwicken.

Die Kartellbehörde erklärte, sie habe mit Hilfe der italienischen Finanzpolizei eine Überprüfung der Italien-Zentrale von TikTok vorgenommen.

Kartellbehörde: TikTok wendet eigene Regeln nicht an

Bei TikTok gebe es zwar Richtlinien zur Entfernung „gefährlicher Inhalte, die zu Suizid, Selbstverletzung und ungesunden Ernährungsgewohnheiten auffordern“, erklärte die italienische Behörde. Die Plattform wende die eigenen Regeln aber nicht an.

TikTok habe bisher auch keine angemessenen Systeme zur Überwachung solcher Inhalte eingerichtet, was angesichts der vielen „besonders schutzbedürftigen“ minderjährigen Nutzerinnen und Nutzer wichtig sei.

TikTok erklärte in einer Stellungnahme, das Unternehmen beschäftige mehr als 40.000 „Sicherheitsexperten“ und lasse keine Inhalte zu, welche die von der Kartellbehörde beanstandeten Verhaltensweisen „zeigen oder fördern“. „Wir achten besonders darauf, insbesondere Jugendliche zu schützen“, erklärte das Unternehmen.