600 Strafverfahren nach Klimaprotesten in Lützerath

Die Zahl der Ermittlungsverfahren um die Räumung des deutschen Ortes Lützerath am Braunkohletagebau Garzweiler ist rund acht Wochen danach stark gestiegen. Unter anderem durch die Auswertung von Videoaufnahmen laufen laut Polizei Aachen inzwischen mehr als 600 Verfahren, davon 150 wegen tätlicher Angriffe auf Polizeibeamte.

Direkt nach Ende der Maßnahmen war die Zahl aller Anzeigen noch bei 441 gelegen. Außerdem werden laut Polizei inzwischen 21 Ermittlungsverfahren gegen Polizistinnen und Polizisten geführt. Einigen war von Demonstranten und Demonstrantinnen Gewalt vorgeworfen worden.

3.700 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz

Lützerath war in einem tagelangen Großeinsatz der Polizei gegen den Widerstand Hunderter Klimaaktivistinnen und -aktivisten geräumt worden. Am Höhepunkt waren in Lützerath bis zu 3.700 Polizistinnen und Polizisten gleichzeitig im Einsatz. Nach den teils eskalierten Protesten arbeitet eine Ermittlungskommission namens „Lützerath“ an den zahlreichen Verfahren.

Lützerath-Proteste im Januar 2023
Reuters/Christian Mang

Der Energiekonzern RWE will in Lützerath Braunkohle abbauen. Die Verbrennung fossiler Rohstoffe ist die Hauptursache für die globale Erwärmung, weshalb es zu den starken Protesten der Klimaaktivistinen und -aktivisten kam.