Heimisches Bestattungswesen nun UNESCO-Kulturerbe

Die UNO-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) hat „Wissen und Praxis der heimischen Bestatter“
offiziell zum immateriellen Kulturerbe Österreichs erklärt. Die entsprechende Aufnahme ins nationale Verzeichnis durch die österreichische UNESCO-Kommission sei kürzlich erfolgt, freute sich deren Generalsekretär Martin Fritz gestern in einer Pressekonferenz auf dem Wiener Zentralfriedhof berichten zu können.

Gewürdigt würden damit das tradierte und erlernte Wissen der hierzulande insgesamt 528 Bestatterinnen und Bestatter, die hauptsächlich als kleine Familienbetriebe organisiert sind.

„Große Bandbreite an Wissen“

Diese besäßen „eine große Bandbreite an Wissen, das von lokalen sozialen Praktiken und Symbolen bis hin zu individuellen Gestaltungsmöglichkeiten reicht, um die Hinterbliebenen bestmöglich in der Zeit der Trauer zu begleiten“, heißt es dazu auf der UNESCO-Website.

Die Bestatterinnen und Bestatter sind nun Mitglied einer illustren Runde an mit dem Kulturerbeprädikat ausgezeichneten Wissensträgern – von den Zuckerbäckern über die Lipizzanerzüchter bis zu den alpinen Berg- und Skiführerinnen und -führern.

„Es kommt nicht oft vor, dass man einen Bestatter im beruflichen Kontext so strahlen sieht“, sagte Markus Pinter vom Bundesverband der Bestatter. Dompfarrer Toni Faber erinnerte daran, dass der Tod eben zum Leben dazugehöre. Die Gestaltung der Abschiedszeremonie mit all ihren Bräuchen und Traditionen trage auch dazu bei, Hoffnung zu geben, Trost zu spenden und „uns durchhalten zu lassen“.