Konsularische Dienste: Syrien und Saudi-Arabien verhandeln

Mehr als zehn Jahre nach Abbruch ihrer Beziehungen infolge des syrischen Bürgerkrieges verhandeln Syrien und Saudi-Arabien über die Wiederaufnahme konsularischer Dienste.

Das berichtete der staatliche saudische Fernsehsender al-Ichbarija gestern Abend unter Berufung auf das Außenministerium in Riad. Eine Einigung werde nach Ende des Fastenmonats Ramadan im April angestrebt, erfuhr die dpa aus Kreisen im syrischen Außenministerium.

Land stark isoliert

Der Schritt in Richtung einer diplomatischen Normalisierung wäre für Syriens Präsident Baschar al-Assad ein wichtiger politischer Gewinn. Nach zwölf Jahren Bürgerkrieg in Syrien ist Assad international stark isoliert. Die schweren Erdbeben vom 6. Februar in Syrien und der Türkei hatten ihm aber Gelegenheit gegeben, sich wieder stärker öffentlich zu zeigen – etwa bei seltenen Auslandsreisen nach Oman und in die Vereinigten Arabischen Emiraten.

Saudi-Arabien, das am Golf eine beherrschende Stellung einnimmt, hatte die Beziehungen zu Syrien 2012 gekappt und seinen Botschafter abberufen. Der Schritt galt als Protest gegen das brutale Vorgehen der syrischen Regierung gegen die eigene Bevölkerung.

Riad trug auch entscheidend dazu bei, Syriens Mitgliedschaft in der Arabischen Liga auszusetzen. Im Fall einer Annäherung mit Saudi-Arabien käme Syrien auch einer Rückkehr in die Arabische Liga näher.