Westminster Abbey bietet Krönungsführungen in Socken an

Besucher der Londoner Westminster Abbey dürfen kurz nach der Krönung von König Charles III. erstmals den Bereich der altehrwürdigen Kirche betreten, in dem der Monarch bei der Zeremonie sitzen wird – aber nur auf Socken. Das teilte die Abtei in der Nacht auf heute mit.

Um den empfindlichen Mosaikboden zu schützen, müssen bei der Sonderführung „Crown and Church“, die vom 15. Mai bis zum 29. Juli angeboten wird, die Schuhe ausgezogen werden.

„Es wird das erste Mal seit Menschengedenken sein, dass die Abtei Besucher dazu einlädt, den Kosmatenbelag zu betreten, wo der Krönungssessel für die Krönung am 6. Mai platziert wird“, sagte ein Sprecher der Abbey einer Mitteilung zufolge.

Ein Mann geht in Socken in der Westminster Abbey
picturedesk.com/PA/Jonathan Brady

Die Kosmaten waren eine Gruppe von italienischen Kunsthandwerkern, die im Mittelalter mit einer als Inkrustation bezeichneten Technik Böden und andere Bereiche in Kirchen mit Mosaiken aus Marmor ausschmückten.

Erstmals auch für Öffentlichkeit sichtbar

Der Kosmatenbelag in der Westminster Abbey stammt aus dem 13. Jahrhundert und gilt als einer der größten Kunstschätze des Mittelalters in Großbritannien. Er war etwa 150 Jahre lang – und auch bei der Krönung von Charles’ Mutter Queen Elizabeth II. 1953 – von einem Teppich verdeckt. Bei der Krönung von Charles III. soll er aber sichtbar sein.

Er stellt ein geozentrisches Universum dar – also mit der Erde in der Mitte – und enthält sogar eine Vorhersage für das Datum des Weltendes. Das lässt aber mit einer angeblichen Haltbarkeit der Welt von 19.683 Jahren noch etwas auf sich warten.