„Kein Spaß mehr“: Neil Young attackiert Ticketmaster

Musikstar Neil Young hat den US-Konzertticketanbieter Ticketmaster wegen überhöhter Preise attackiert. „Ich bekomme Briefe, in denen ich für 3.000 Dollar (rund 2.800 Euro, Anm.) Eintrittskarten für eine Benefizveranstaltung, die ich organisiere, verantwortlich gemacht werde. Dieses Geld geht weder an mich noch an die gute Sache“, schrieb Young auf seiner Website.

Neil Young
Reuters/Mario Anzuoni

Welches Konzert Young meint, ist unklar. Der 77-Jährige gilt als Kritiker der heutigen Musikindustrie. Bereits 2022 forderte er die Musikplattform Spotify auf, seine Musik zu entfernen. Begründet hatte der Musiker diesen Schritt damit, dass Spotify über einen Podcast Falschinformationen über das Coronavirus verbreiten ließ.

Der Künstler legt sich jetzt mit Ticketmaster an. Er sorge sich wegen abgezockter Fans, die ihm die Schuld für „Ticketmaster-Zuschläge und Schwarzmarkthandel“ geben würden. „Konzertreisen machen keinen Spaß mehr. Konzerttouren sind nicht mehr das, was sie einmal waren.“

„Gieriger Betrug“

Young verwies auch auf die Kritik der britischen Gothic-Band The Cure. Die Musiker zeigten sich von den hohen Ticketpreisen „genauso angewidert“ wie ihre Fans. Sie hätten die Ticketpreise für ihre Tourauftritte niedrig gehalten. Aber durch die Gebühren von Ticketmaster seien die Tickets doppelt so teuer gewesen. Frontman Robert Smith schrieb auf Twitter, als Künstler könne man das nicht beeinflussen.

In der Vergangenheit hatte The Cure auch das von Ticketmaster angewandte „dynamische Preissystem“ kritisiert. Dieses basiert auf einem Algorithmus, mit dem sich die Preise je nach Angebot und Nachfrage ändern. Die Band bezeichnete es als „gierigen Betrug“. Alle Künstler sollten davon Abstand nehmen.