Großteil der Lehrer besuchte zuletzt Fortbildungen

Der überwiegende Teil der rund 123.000 Lehrerinnen und Lehrer hat 2021/22 an den Pädagogischen Hochschulen (PH) mindestens eine Fortbildungsveranstaltung absolviert. Das zeigt die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage von NEOS durch Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP).

Über alle PHs hinweg wurden rund 116.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer registriert, wobei eine Person sich auch an mehreren PHs fortbilden könnte. Geht man aber davon aus, dass Lehrerinnen und Lehrer meist Veranstaltungen an nur einer Institution besuchen, hätten über 90 Prozent im Studienjahr 2021/22 zumindest eine Fortbildung besucht. 2014/15 waren es laut Rechnungshof nur zwei Drittel.

Weil das neue Lehrerdienstrecht verpflichtende Fortbildungen außerhalb der Unterrichtszeit vorsieht, rechnet das Ministerium damit, dass die Teilnahme an Fortbildungen weiter steigen wird. Betont wird auch, dass Schulleitungen seit dem Bildungsreformgesetz 2017 das Recht haben, Fortbildungsveranstaltungen für bestimmte Pädagoginnen und Pädagogen festzulegen.

NEOS kritisiert „Fortbildungsmonopol“ der PHs

NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre begrüßte zwar, dass die Beteiligung an Fortbildungen steige. „Das Fortbildungsmonopol der PHs ist jedoch komplett veraltet und endlich aufzuheben, damit Lehrer auch Angebote von anderen Anbietern annehmen können“, so die Abgeordnete in einer Stellungnahme.

Bei einer Ende 2022 durchgeführten Umfrage des Österreichischen Bundesverlags (öbv) hatte knapp die Hälfte der 500 Befragten angegeben, es gebe nicht genügend relevante Fortbildungsangebote für sie. In der Anfragebeantwortung betonte das Ministerium allerdings, dass es Lehrpersonal freigestellt sei, Fort- und Weiterbildung auch an anderen Institutionen zu besuchen.