Tschechischer Weltkriegspilot Emil Bocek tot

Im Alter von 100 Jahren ist der tschechische Weltkriegsveteran Emil Bocek gestorben. Der frühere Kampfpilot starb einen Monat nach seinem Geburtstag in Brno, wie das Verteidigungsministerium in Prag gestern mitteilte.

Der tschechische Weltkriegsveteran Emil Bocek
AP/CTK/Ondrej Deml

Bocek war der letzte noch lebende Pilot, der für die tschechoslowakische Exilarmee in den Verbänden der britischen Royal Air Force (RAF) gegen Nazi-Deutschland gekämpft hatte. Vor knapp vier Jahren wurde ihm ehrenhalber der Titel eines Armeegenerals verliehen – der höchste Rang, den ein Offizier erreichen kann.

Ministerpräsident Petr Fiala würdigte die Verdienste des Verstorbenen mit den Worten: „General Bocek kämpfte dafür, dass unser Land demokratisch, frei und unabhängig wird.“ Bocek hatte 1939 mit 16 Jahren die von Nazi-Deutschland besetzte Tschechoslowakei verlassen.

Zunächst kämpfte er in Frankreich. Nach der Ausbildung zum Kampfpiloten flog er 26 Einsätze für die britische Luftwaffe. Später arbeitete er als Automechaniker. Mit 93 Jahren saß er 2016 bei einem Rundflug in England noch einmal für kurze Zeit am Steuer einer Supermarine Spitfire.

Offiziell gewürdigt wurde der Einsatz der tschechoslowakischen Exilsoldaten aufseiten der westlichen Alliierten erst nach dem Zusammenbruch des Warschauer Pakts 1989. Bis dahin stand die Rolle der Roten Armee bei der Befreiung vom Faschismus im Vordergrund.