Trump wettert bei Wahlkampfauftritt in Waco gegen Justiz

Ex-US-Präsident Donald Trump hat sich bei einer Wahlkampfveranstaltung in Texas als Opfer völlig haltloser Anschuldigungen der Justiz präsentiert. Er habe sich „kein Verbrechen, kein Fehlverhalten“ zuschulden kommen lassen, sagte er gestern Abend (Ortszeit) vor Tausenden Anhängern. Für seine erste große Wahlkampfkundgebung hatte Trump mit Waco einen symbolträchtigen Pilgerort für Rechtsradikale gewählt.

„Der Bezirksstaatsanwalt von New York hat unter der Federführung des ‚Unrechtsministeriums‘ in Washington DC wegen etwas gegen mich ermittelt, das kein Verbrechen, kein Fehlverhalten, keine Affäre ist“, sagte Trump in seiner Rede. Er sei Opfer „einer Hexenjagd und einer erfundenen Ermittlung nach der anderen“. Dahinter steckten „linksradikale Wahnsinnige“.

Anklage wird erwartet

Dem Republikaner, der 2024 ins Weiße Haus zurückkehren will, droht eine Anklage wegen einer Schweigegeldzahlung an eine Pornodarstellerin. Vor einer Woche hatte Trump erklärt, dass er in dem Fall festgenommen werden solle, und seine Anhänger zu Protesten aufgerufen.

Als Tag der angeblichen Festnahme nannte er den vergangenen Dienstag. Allerdings ist bis heute keine Anklage, geschweige denn Festnahme erfolgt. In den vergangenen Wochen hatten sich aber die Anzeichen verdichtet, dass Trump bald angeklagt werden könnte.

Pilgerort für Rechtsextreme

Seinen Auftritt in Waco hatte Trump vorab als seine erste große Wahlkampfveranstaltung im Präsidentschaftsrennen 2024 bezeichnet. Der Veranstaltungsort sorgte bereits im Vorfeld für Aufsehen: Waco war vor 30 Jahren Schauplatz eines mehrwöchigen massiven Polizeieinsatzes gegen Anhänger der Branch-Davidianer-Sekte, in dessen Folge mehr als 80 Menschen starben.

Die texanische Stadt wurde in der Folge zu einem Pilgerort für Rechtsextreme, die Waco als Symbol für eine tyrannische Regierung ansehen.