Iran über US-Luftangriffe in Syrien empört

Der Iran hat Luftangriffe des US-Militärs im Osten Syriens als „terroristischen Angriff“ angeprangert. Teheran verurteile den „kriegerischen und terroristischen Angriff der amerikanischen Armee auf zivile Ziele“ in der ostsyrischen Region Deir Essor, erklärte das iranische Außenministerium gestern Abend. US-Präsident Joe Biden versicherte indes, dass sein Land nicht an einem Konflikt mit dem Iran interessiert sei.

Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanani, bezeichnete die Präsenz der US-Truppen in Syrien als „illegal“ und als „Verletzung des Völkerrechts und der nationalen Souveränität“ Syriens. Die iranischen „Militärberater“ hingegen seien im Auftrag von Damaskus in Syrien.

Bericht über 19 tote Soldaten

Bei den Luftangriffen des US-Militärs im Osten Syriens wurden nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mindestens 19 Menschen getötet. Wie die Organisation mit Sitz in Großbritannien am Samstag mitteilte, handelt es sich um 16 proiranische Kämpfer, die meisten von ihnen Syrer, sowie drei Soldaten der syrischen Regierungstruppen.

Die US-Angriffe seien nach Angaben der NGO unter anderem auf ein Waffenlager in Deir Essor erfolgt. Nach den Luftangriffen der USA kam es laut der Beobachtungsstelle zu weiteren Raketenangriffe durch vom Iran unterstützte Milizen. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk in Syrien. Die Angaben der Organisation sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

US-Präsident Biden hatte noch vor dem Wochenende versichert, dass sein Land nicht an einem Konflikt mit dem Iran interessiert sei. Die USA hatten am Donnerstag und Freitag mit mehreren Luftangriffen auf einen tödlichen Drohnenangriff auf Kräfte der US-geführten Militärkoalition in Syrien sowie mehrere Raketenangriffe reagiert. Nach Angaben des Pentagons wurden „Präzisionsangriffe“ auf Stellungen von „mit den iranischen Revolutionsgarden verbündeten Gruppen“ ausgeführt.