Neuer Fonds für Start-up-Finanzierung

Das Wirtschaftsministerium legt zur Start-up-Finanzierung einen neuen Risikokapitalfonds auf und stellt dafür von Bundesseite bis zu 72 Mio. Euro zur Verfügung.

Das kündigte ÖVP-Wirtschaftsminister Martin Kocher heute in einer Pressekonferenz an. „Im Bereich der Risikokapitalfinanzierung hat Österreich Nachholbedarf“, sagte Kocher. Die Finanzierungsmöglichkeiten für innovative Jungunternehmen seien hierzulande „begrenzt“.

Der Gründungsfonds soll private Koinvestitionen in Start-ups in der Höhe von rund 500 Mio. Euro auslösen und wird von einer Tochter der staatlichen Förderbank aws verwaltet. Man wolle mit dem neuen Fonds „an die Erfolge des aws-Gründerfonds“ anschließen, so der Wirtschaftsminister.

Der von 2013 bis Ende 2022 aktive aws-Fonds mobilisierte mit Investments von 60 Mio. Euro in 46 Start-ups knapp 500 Mio. Euro an privatem Investorengeld.

Die Bereitstellung von Risikokapital für innovative Jungunternehmen sei „nicht leichter geworden“, sagte der Generalsekretär der Wirtschaftskammer, Karlheinz Kopf, mit Blick auf die Zinswende. Der ÖVP-Wirtschaftsbund und die Industriellenvereinigung (IV) begrüßten die Neuauflage des Start-up-Fonds.

NEOS sieht nur „genderneutrales Mascherl“

Kritischer äußerte sich NEOS. "Den Gründerfonds in Gründungsfonds umzutaufen und ihm so ein genderneutrales Mascherl umzuhängen ist entschieden zu wenig“, sagte NEOS-Start-up- und -Frauensprecherin Henrike Brandstötter.

Die Gesamtsituation für Start-ups in Österreich habe sich nicht verbessert, für viele sogar verschlechtert. Den Missstand würde auch der Fonds nicht beheben, „solange die Finanzierungsmöglichkeiten für spätere Phasen fehlen“, so Brandstötter.