Handel kämpft mit Schließungen und Personalmangel

Der heimische Handel sieht sich mit einem Bündel an Herausforderungen konfrontiert. Wegen der Inflation seien die Menschen beim Einkaufen zurückhaltender, und die Umsätze sänken real. Gleichzeitig würden die Kosten steigen, was die Gewinnspannen nach unten oder in die Verlustzone drücke, sagte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will heute.

Vergangenes Jahr mussten 6.000 Geschäfte schließen. Größtes Problem sei der Personalmangel, weshalb es eine Arbeitsmarktreform brauche.

Der Interessenverband wiederholte bei einem Pressegespräch im Wesentlichen alte Forderungen. Arbeit müsse sich lohnen, Kinderbetreuung müsse ausgebaut und Anreize für längeres Arbeiten im Alter geschafft werden. Will plädierte auch für eine Abschaffung der telefonischen Krankmeldung, zumal die Ein- bis Dreitageskrankenstände um bis zu 50 Prozent gestiegen seien.

2022 waren im Einzel-, Groß- und Kfz-Handel fast 22.000 offene Stellen beim AMS gemeldet. Der Bestand an offenen Lehrstellen lag bei rund 2.700. Obwohl die Branche händeringend Personal sucht und von Arbeitskräftemangel betroffen ist, planen mehr als ein Viertel der Unternehmen heuer einen Personalabbau, zeigt eine Befragung des Handelsverbands.

„Wenn einem das Ergebnis davonläuft, muss man trotz allem an der Personalschraube drehen. Der akute Personalmangel darf nicht verwechselt werden mit der Jahresplanung“, so Will.