Pachtvertrag für Mönche in Kiewer Höhlenkloster gekündigt

Die ukrainische Regierung hat den Pachtvertrag mit den nach ihren Angaben prorussischen Mönchen im berühmten Kiewer Höhlenkloster gekündigt. Es solle aber keine Zwangsräumung des Klosters geben, sagte gestern der Sekretär des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrats, Olexij Danilow.

Der Vertrag, der den Mönchen die kostenlose Nutzung eines Teils des Klosters Lawra Petschersk erlaubte, sei zum 29. März gekündigt worden, sagte Danilow. Alles Weitere werde „im Einklang mit dem Gesetz ablaufen“. Der Räumungsprozess könne Wochen dauern. Die Vertreter der „Moskauer Kirche“ würden dennoch irgendwann gehen müssen, betonte er.

Gläubige beten vor einem Kloster in Kiew
Reuters/Gleb Garanich

Das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Kloster in der ukrainischen Hauptstadt war bis vor Kurzem Sitz der ukrainisch-orthodoxen Kirche. Diese hing lange Zeit vom Moskauer Patriarchat ab, bis sie sich im Mai vergangenen Jahres aufgrund des russischen Angriffskrieges offiziell lossagte. Die ukrainischen Behörden werfen ihr allerdings vor, weiterhin prorussisch zu sein. Seit Dezember unterstehen das berühmte Kloster und seine Kathedrale der unabhängigen Orthodoxen Kirche.

Die Mönche kündigten ihrerseits an, sie würden so lange wie möglich bleiben. „Ich möchte Ihnen versichern: Das Gesetz ist auf unserer Seite“, sagte Metropolit Pawlo bei einer von Hunderten Gläubigen besuchten Morgenmesse. „Nach dem Gesetz, nach der Verfassung können sie uns nicht vertreiben.“ Der Fall liege nun in der Hand der Gerichte. „Sie haben nicht das Recht, Geistliche zu vertreiben (…), bis eine gerichtliche Entscheidung ergangen ist.“